Der Kopi Luwak zählt als teuerster Kaffee der Welt. Er wird auch als Katzenkaffee bezeichnet und folgt bei seiner Herstellung einem ganz bestimmten und nicht gerade konventionellen Weg. Im ersten Moment klingt es eher unappetitlich, dass der katzenähnliche Luwak die Bohnen essen und ausscheiden muss. Erst dann bekommt der Katzenkaffee seinen besonderen Geschmack und wird weltweit bei Kennern geschätzt. Ist er deshalb auch so teuer? Wir haben genauer nachgeforscht.
Woher kommt der Name Katzenkaffee?
Der Name des Katzenkaffees ist nicht frei erfunden. Er geht auf die Schleichkatzenart Kopi Luwak zurück und benötigt ihre Verdauungsarbeit für ein vollmundiges Aroma. Genau genommen ist der Kopi Luwak ein Fleckenmusang und ähnelt optisch einem Opossum, einer Katze und einem Marder. Die Tiere leben in Südostasien und sind im tropischen Regenwald beheimatet. Hier ist das Nahrungsangebot vielfältig und die Schleichkatze frisst alles, was ihr vor die Füße fällt. Auf den beiden Inseln Java und Sumatra ernährt sie sich überwiegend von den reifen aber rohen Kaffeefrüchten. Die Bohnen müssen erst den Weg durch den Verdauungstrakt zurücklegen, um zum teuersten Kaffee verarbeitet zu werden. Da das katzenähnliche Tier also zwingend erforderlich ist, bekam der Kopi Luwak Kaffee auf den Namen Katzenkaffee.
Selten und besonders teuer
Im Vergleich zu einem normalen aber trotzdem hochwertigen Kaffee trägt er etwa den hundertfachen Preis in Europa. Das heißt: für ein Kilo bezahlen Kenner gerne über 1000 Euro. Der Katzenkaffee ist seltener als Trüffel, sehr gefragt und gilt als Delikatesse. Pro Jahr werden etwa 250 kg Katzenkaffee produziert, was ihn so besonders macht. Dabei besteht er aus einer Mischung verschiedener Kaffeebohnen:
- Arabica
- Excelsa
- Liberica
Warum ist der Verdauungsprozess so wichtig?
Die sogenannten Kaffeekirschen werden vom Musang gefressen, wobei der Körper das Fruchtfleisch für sich selbst nutzt. Die Kaffeebohne ist der Kern der Kirschen. Er wird unverdaut wieder ausgeschieden. Während des Prozesses beginnt die Fermentierung durch die körpereigenen Enzyme. Die Kaffeebohnen werden dadurch nicht nur haltbar, sondern bekommen ihren vollmundigen Geschmack. Die Bitterstoffe werden gespalten und die Bohnen enthalten weniger Säure. Das ergibt einen milden Geschmack, der trotzdem etwas modrig und erdig bleibt. Kenner bezeichnen ihn aber immer wieder als vollmundig. Sogar ein leichtes Schokoladenaroma ist zu vernehmen.
Bei der Herstellung kann auf die maschinelle Art der Fermentierung verzichtet werden. Das übernehmen die Tiere für den Menschen. Allerdings ist die Produktionsmenge nur schwer planbar und von der Tierwelt abhängig. Wenn die nachtaktiven kleinen Schleichkatzen keine Kaffeekirschen fressen wollen, fällt die „Ernte“ etwas geringer aus. Das macht den Katzenkaffee zu einem der seltensten und vor allem teuersten Sorten der Welt.
Wichtig ist der ökologische Anbau. Die Tiere dürfen nicht in Käfigen gehalten werden. Schließlich fressen sie in der freien Natur neben den Kaffeekirschen auch kleine Reptilien, Insekten oder andere Früchte. Diese tragen zum Aroma des Kaffees bei. Die Kaffeebauern bieten den Tieren also ein großes Gehege und einen abwechslungsreichen Speiseplan. Wissenschaftler haben es sogar geschafft, die Enzyme im Darm zu entschlüsseln und den Kaffee chemisch zu fermentieren. Die Kundschaft bleibt trotzdem lieber dem Original treu, statt auf andere Aromen zu setzen.
Marvin Hanisch ist ein Profi im Bereich Marketing und Management mit langjähriger Berufserfahrung. Seinen Master im Bereich Marketing und Business Professional Msc. hat er an der Hanze-Universität in Groningen abgeschlossen. Danach sammelte er verschiedene Arbeits- und Kulturerfahrungen auf Reisen in Südostasien und Australien. Sein Doktortitel wurde ihm von der Bond University in Gold Coast verliehen. In seiner Freizeit stehen Sport und gesunde Ernährung an erster Stelle. Marvin Hanisch geht gern ins Fitness-Studio oder erkundet selbst schwierige Strecken mit seinem Trekking-Bike.