Nur ein echter Kavalier begrüßt die Dame mit einem Handkuss. Er ist eine alte Geste der besonderen Wertschätzung und bekommt eine spezielle Bedeutung zugesprochen. Doch Vorsicht: der Handkuss sollte richtig ausgeführt werden, um nicht plump zu wirken. Wie das genau geht, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Es gibt zu wenig Gentleman
Ein echter Gentleman behandelt seine Auserwählte mit Würde und bringt ihr kleine Aufmerksamkeiten entgegen. Beispielsweise hält er ihr die Tür auf, hilft ihr in den Mantel oder Öffnet die Autotür vor dem Aussteigen. Was nach alter Schule klingt, macht bei so manchen Damen noch Eindruck. Derartige Gesten stehen für Manier und Charme. Gerade zu Beginn einer neuen Bekanntschaft oder auch in auserwählten Kreisen kannst du mit derartigen Gesten punkten. Zu ihnen gehört auch der Handkuss, doch er sollte perfekt und nach Vorschrift ausgeführt sein.
So funktioniert der Handkuss
Der Handkuss folgt der hohen Kunst des Andeutens. Das heißt: der eigentliche Kuss wird nie ausgeführt. Was die meisten nicht wissen: es kommt zu keiner Berührung von Lippen und Handrücken. Die begrüßende Geste beginnt mit dem freundlichen Blickkontakt und einer aufrechten und geraden Haltung. Die Dame reicht daraufhin die Hand. Statt des typischen Händedrucks, wird nun der Handkuss angedeutet. Dabei führst du die Hand der Dame auf Brusthöhe und deutest eine leichte Verbeugung an. Übe nicht zu viel Druck auf die Hand aus oder umklammere gar die Dame. Am besten sicherst du die Hand nur zart mit deinem Daumen. Danach folgt der Kuss, der eher einem angedeuteten Hauch gleich. Die Lippen liegen niemals auf ihrem Handrücken auf. Ebenso sollte es keine Geräusche geben. Der Handkuss ist immer geräuschlos und findet ohne lästiges Schmatzen statt.
Nach dem Handkuss lässt du die Hand der Dame wieder langsam nach unten gleiten. Führe die Bewegung noch etwas, damit der Arm nicht einfach so abfällt. Danach ziehst du deine eigene Hand elegant zurück und bietest vielleicht deinen Arm an, um die Dame auf dem Weg zu begleiten. Sind noch andere Damen anwesend und wollen begrüßt werden, dann gilt auch für diese der Handkuss. Eine Ausnahme gibt es also nicht.
Wann ist er angebracht?
Es gibt verschiedene Veranstaltungen und gehobene Gesellschaften, in denen der Handkuss zur Begrüßungsformel gehört. Hier ist der Wiener Opernball zu nennen, auf dem alle Damen mit einem freundlichen Handkuss in edler Robe begrüßt werden. Auch andere Veranstaltungen im gesellschaftlichen und privaten Umfeld können einen Handkuss erfordern. Es handelt sich meist um elegante Empfänge oder edle Dinnereinladungen. Selbst in Tanzschulen wird der Handkuss geübt und darf gern bei Opern oder am Theater durchgeführt werden.
Die Geste darf aber nur in einem geschützten Raum umgesetzt werden und niemals vor der Tür oder auf offener Straße. Das schreibt die Etikette vor. Ebenso ist der Handkuss nicht für das Berufsleben vorgesehen. Einer Kollegin schüttelst du lieber die Hand, als sie auf diese Weise zu belästigen. Der Handkuss könnte schnell missverstanden werden. Im Büro sind die Kollegen untereinander schließlich gleichberechtigt.
Marvin Hanisch ist ein Profi im Bereich Marketing und Management mit langjähriger Berufserfahrung. Seinen Master im Bereich Marketing und Business Professional Msc. hat er an der Hanze-Universität in Groningen abgeschlossen. Danach sammelte er verschiedene Arbeits- und Kulturerfahrungen auf Reisen in Südostasien und Australien. Sein Doktortitel wurde ihm von der Bond University in Gold Coast verliehen. In seiner Freizeit stehen Sport und gesunde Ernährung an erster Stelle. Marvin Hanisch geht gern ins Fitness-Studio oder erkundet selbst schwierige Strecken mit seinem Trekking-Bike.